Sind Verursachungen folgender Art vorhanden, so ist von einer erworbenen Rechenschwäche auszugehen, denn Schwierigkeiten beim Rechnen können durch folgende Faktoren entstehen:
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Schulische Faktoren: nicht angemessene Beschulung, unangepasstes methodisches Vorgehen, mangelnde Unterrichtsqualität, gestörtes Lehrer-Schüler-Verhältnis, Lehrerwechsel, relevante Vorkenntnisse wurden nicht erworben, zu kurze Lernzeit, falsche Lern- und Lösungsstrategien, etc.
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Familiäre Faktoren: unzureichende Anregung, geringe Wahrnehmung der Probleme durch die Eltern, zu geringe intelllektuelle Anforderungen, negative Einstellung der Eltern zur Schule, schwierige familiäre Situation (Scheidung, Vernachlässigung, Tod eines Familienmitglieds, Konkurrenz zwischen Geschwistern), wenig Möglichkeiten zur außerschulischen Hilfe aufgrund der finanziellen Situation der Familie, etc.
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Soziale Faktoren: Störungen des Sozialverhaltens, asoziales Verhalten, etc.
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Psychische Faktoren: fehlendes Selbstvertrauen, niedrige Erfolgszuversicht, Misserfolgsfurcht, niedrige Frustrationstoleranz, Demotivation, emotionale Verhaltensprobleme, Depressionen, Aufmerksamkeitsstörungen oder Konzentrationsstörungen, Impulsivität, Hypomotorik, etc.
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Kognitive Faktoren: allgemeine Intelligenzminderung, mangelnde Vorkenntnisse, etc.
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Körperliche bzw. physische Faktoren: medizinische Hör- oder Sehprobleme, genetische Schäden des Zentralnervensystems, sensorische Beeinträchtigungen, motorische oder sprachliche Faktoren, etc.
Wenn man beim Kind eine zeitweise Unaufmerksamkeit bemerkt, während es mit Zahlen umgeht, wenn es differente Sinneswahrnehmungen aufweist und Rechenoperationen fehlerhaft ausführt, geht man grundsätzlich von einer biogenetisch bedingten Primärdyskalkulie aus. Von einer Sekundärlegasthenie spricht man dann, wenn zusätzlich Probleme, die eine erworbene Rechenschwäche hervorrufen können (siehe oben) vorhanden sind.
Nur anhand der Symptome kann man nicht feststellen, ob eine Dyskalkulie oder Rechenschwäche vorhanden ist!
Während bei einer erworbenen Rechenschwäche gute Erfolge mit verstärktem individuellem Üben an der Symptomatik erzielt werden, sind bei einer biogenetisch bedingten Dyskalkulie die Schulung bzw. Fokussierung der Aufmerksamkeit während des Rechnens, die Schulung der Sinneswahrnehmungen, die man für das Rechnen benötigt, und schließlich eine gezielte individuelle Didaktik für das Erlernen der Grundrechenarten notwendig.